Interessantes Ziel beim Behindertenausflug

 

Der Behindertenkreis der Pfarrei besuchte die Einrichtung Algasing

 

Wie gute Freunde wurden die Mitglieder des Behindertenkreises in der Einrichtung der Barmherzigen Brüder für behinderte Menschen in Algasing empfangen. Schon in der Eingangshalle des Hauptgebäudes hieß ein großgedrucktes Plakat die Vilsbiburger Gäste willkommen. Verwaltungsleiterin Sabine Materna begrüßte die Mitglieder des Kreises und die Betreuer. Sie stellte ihre Mitarbeiter vor, die ihre Freizeit geopfert hatten, um den Vilsbiburgern den großen Komplex der sanierten und neuen Gebäude zu zeigen und vor allem die für ganz Deutschland richtungweisende Behindertenarbeit transparent zu machen.

Ein vollbesetzter Bus, so wie der Spezialbus des BRK mit den Rollstuhlfahrern startete bei strahlendem Maiwetter vom Pfarrplatz in Richtung Algasing. Mit an Bord waren freiwillige Helfer und Helferinnen, für die Pfarrei war Stadtpfarrmesner Lorenz Priglmeier dabei, für die Staatliche Realschule konnte Organisatorin Martha Berger Fachoberlehrerin Inge Kronseder begrüßen.

Die reizvolle Blütenlandschaft des Vilstals beeindruckte die fröhliche Reisegesellschaft, der im Kreis sehr beliebte Busfahrer Siegfried Müller erklärte den Ausflüglern die kleinen Sehenswürdigkeiten und machte sie auf die schönsten Ausblicke aufmerksam. So verging die Fahrt sehr schnell und schon grüsste die beeindruckende Anlage des Klosters Algasing.

Die Reisegruppe freute sich über den herzlichen Empfang. Verwaltungsleiterin Sabine Materna sprach ein kurzes Grußwort und stellte dann ihre Mitarbeiter, den Diplom-Sozial-Pädagogen im Fachdienst, Hans Rupp, den Beauftragten für das Qualitäts-Management, Richard Otter und den stellvertretenden Werkstatt-Leiter Klaus Schroer vor. Die drei Herren teilten die große Reisegruppe zur Führung auf, damit die Gäste einen relativ umfassenden Einblick in den Gesamtkomplex bekamen.

Gleich zu Beginn des Rundgangs nahmen die Vilsbiburger die Gestaltung der barrierenfreien Anlagen, Wege, Ein- und Ausgänge wohltuend zur Kenntnis, da für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer keine Hindernisse zu überwinden waren. Für diese barrierefreie Bauten bekam die Einrichtung den bayerischen Staatspreis, erwähnte Hans Rupp. Ausführlich erklärten die Mitarbeiter den Gästen die Anwendung modernster Konzepte und Therapien in der Betreuung behinderter Menschen in Algasing. Dazu wurden die Gebäude nach neuesten Erkenntnissen und Auflagen errichtet. Die Besucher konnten sich von den wunderschönen "Gartenhäusern", die das kleine Dorf genannt wird, und von der gemütlichen Inneneinrichtung der verschiedenen Wohn- und Wohnpflege-Gruppen überzeugen.

Ganz besonders intensiv wurde die St. Josefs Werkstatt mit ihren verschiedenen Sparten wie Druckerei, Schreinerei, Weberei, Kunsthandwerk und der Likörabfüllung des bekannten Kloster- und Granatapfel-Likörs besichtigt. In diesen Werkstätten wurde sichtbar, dass sich die Förderung behinderter Menschen an den individuellen Stärken und Begabungen des Einzelnen richtet. Die Werkstätte bietet Ausbildungs­ und Arbeitsplätze für 120 Bewohnerlnnnen.

AuUch die Freizeitgestaltung richtet sich nach den Wünschen der Bewohner. Hauseigene Ferienhäuser, Ausflüge, Sportbetätigungen in Gruppen, eine Rythmikgruppe, Tanzfeste und Reiten auf einem Ponyhof sind begehrte Freizeitunternehmungen, berichteten die Fachkräfte. Ein wichtiger Aspekt der Einrichtung ist das Ziel, behinderten Menschen eine echte Heimat auf Lebenszeit zu geben. Deshalb wurde auch die Senioretagesstätte

für 40 Personen eingerichtet Die Wohn- und Wohnpflege-Bereiche beherbergen 232 Personen.

Die Fachkräfte bemühten sich alle Fragen der Eltern umfassend zu beantworten. Die Besucher spürten, dass in Algasing nach dem Leitbild, das der Orden der Barmherzigen Brüder mit seinen Mitarbeitern erarbeitet hat und das lautet: Menschen mit geistiger und anderer Behinderungen in die Gesellschaft zu integrieren, sie zu fördern, ihnen Wertschätzung und Fürsorge entgegen zu bringen und ihnen Heimat zu geben, absolut gearbeitet wird.

In der St. Josefs Klosterkirche, in der sich die Ausflügler zur Maiandacht einfanden, führte Hans Rupp kurz in die Lebensgeschichte des Ordensgründers der Barmherzigen Brüder, des Heiligen Johannes von Gott, ein. Nach seinen Grundsätzen arbeiten heute weltweit in 389 Einrichtungen rund 30000 Mitarbeiter im Dienst am kranken und behinderten Menschen. Der Redner wies auch auf den bestehenden Pastoralrat hin, der ähnlich wie der Pfarrgemeinderat seelsorgliche Aufgaben übernimmt und dessen Vorsitzender der Vilsbiburger KAB-Vositzende Georg Schandl ist.  Gemeinsam feierte der Kreis eine besinnliche Maiandacht, dann steuerte er den Landgasthof Hinterberg an, wo schon Kaffee und Kuchen auf die Gesellschaft warteten. In gemütlicher Runde ließen die Ausflügler die vielen Eindrücke noch einmal Revue passieren, die einzelnen Familien tauschten sich miteinander aus.

Eine gute bayerische Brotzeit rundete den Aufenthalt in diesem gastlichen Haus ab und so bestieg die Gruppe wieder die Busse, um die Heimreise anzutreten. Martha Berger dankte allen Sponsoren, die diese Fahrt ermöglicht hatten: Stadtpfarrer Siegfried Heilmer, der Staatlichen Realschule, der Sparkasse Vilsbiburg und allen privaten Spendern, die sich mit dem Kreis verbunden fühlen. Ihr Dank galt auch BRK-Bereichstellenleiter Rudolf Lehner für die Bereitstellung des Spezialbusses, dem umsichtigen Fahrer Michael Grebhart, sowie allen Betreuern und Betreuerinnen, die mit ihrem körperlichen Einsatz gehbehinderten Menschen und Rollstuhlfahrern die Teilnahme an diesem interessanten Nachmittag ermöglicht haben.

 

Martha Berger