Partnerpfarrei in Korsimoro eröffnet

Am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, das auch im westafrikanischen Burkina Faso ein bedeutender Festtag ist, werden die drei neu ernannten Seelsorger ihre Arbeit in der Partnerpfarrei Vilsbiburgs, Korsimoogo, aufnehmen. Zum Leiter des Seelsorgeteams und zum Pfarrer ist Father Augustin Kalmogho ernannt worden. Sein Vertreter ist Father Paul Lappas, ein Priester aus der französischen Diözese Nimes. Als dritter Mitarbeiter im Pastoralteam wird der Neupriester Hyacinthe Nikiema nach Korsimoogo kommen. Die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt, die im engen Briefkontakt mit Bischof Thomas Kabore steht, wird an diesem Tag in allen Gottesdiensten besonders mit der neuen Partnerpfarrei verbunden sein.

Leider war es trotz wiederholter Einladungen des Bischofs nicht möglich, einen Vertreter der Pfarrei zu den Eröffnungsfeierlichkeiten zu entsenden, aber im Laufe des nächsten Jahres besteht die konkrete Aussicht, dass ein Vilsbiburger zusammen mit der Missio-Projektbeauftragten, Heidrun Göttler, nach Korsimoogo reist.
Wie schon mehrmals berichtet, begann die Pfarrgemeinde im November 1999, zusammen mit dem Dekanat Lienz in Osttirol und Missio München, eine Partnerschaft mit der neu zu gründenden Pfarrei Korsimoogo in der Diözese Kaya in BurkinaFaso. Für diese neue Pfarrgründung hat der verantwortliche Bischof den Bau eines Pfarrzentrum im Kernpunkt von 45 umliegenden Ortschaften am Rande der Sahelzone für rund 65 000 Bewohner vorgesehen. Die Errichtung der neuen Pfarrei sollte in mehreren Bauabschnitten vor sich gehen. Die Gesamtkosten waren auf 280 000 Mark veranschlagt worden.
Im neuen Pfarrzentrum, in dem schon eine große, schlichte Halle stand, die bisher als Kirche und Ver- Sammlungsraum diente, wurden Wohnungen mit allen Nebengebäuden für drei Priester, mehrere große Versammlungsräume, Aufenthaltsräume für die auswärtigen Christen und auch kleine Verkaufsläden für die Erzeugnisse der Frauen erstellt.
Die Pfarrei Vilsbiburg übernahm
dieTeilkosten von 60 000 Mark, zahlbar in einem geplanten Zeitraum von sechs Jahren. Schon bevor die Pfarrei Vilsbiburg mit der finanziellen Unterstützung durch die erste Jahresrate einstieg, wurden die Rohbauten des ersten Bauabschnitts erstellt, deren Kosten Lienz und Missio übernahmen.
Sehr gewissenhaft und sorgfältig schickte der erste verantwortliche Leiter des Projekts, Pater Guy Brassard, der inzwischen verstorben ist, Informationen über den Baufortschritt nach Vilsbiburg. Ein Vertreter der Innsbrucker Caritas war mehrmals in Burkina Faso und brachte neueste Fotos und Berichte über den Baufortschritt in Korsimoogo mit.
Stadtpfarrer Siegfried Heilmer und der Missionskreis freuten sich über den schnellen Baufortschritt und waren beeindruckt von der Spendenfreudigkeit der Vilsbiburger für das Partnerschaftsprojekt. Allein die kirchlichen Vereine Kolping, KAB und Frauenbund spendeten beachtliche Summen, ebenso wie viele private Spender. Inzwischen konnte die Pfarrgemeinde zwei anfallende Jahresraten für das Projekt überweisen.
Dekan Peter Ferner aus Lienz überzeugte sich persönlich vom Baufortschritt und bestätigte den Vilsbiburger Partnern die Wichtigkeit dieses Unternehmens in einem der ärmsten Länder der Erde. Die dortigen Christen leben in einem Umkreis von 40 Kilometer verstreut und werden in diesem neuen Pfarrzentrum eine geistige und soziale Heimat finden und ihren Glauben in der Gemeinschaft praktizieren können.

Peter Ferner führt die für afrikanische Verhältnisse hohen Baukosten darauf zurück, dass sämtliches Baumaterial aus großen Entfernungen angefahren werden muss. Außerdem war er fasziniert von den beeindruckenden Gottesdiensten in der Diözese Kaya, in die die Burkinabes ihre schwermütigen Lieder und ihre Tänze mit einbringen. Nach Korsimoogo kam bisher nur in einem Abstand von drei Monaten ein Priester, um die Eucharistie zu feiern und Sakramente zu spenden.
Nach wie vor sind in Burkina Faso die Katechisten die wichtigsten Glaubensverkünder. Sie leben und praktizieren in den Dörfern mit den anderen Christen ihren Glauben und geben ihnen auch durch ihre gute handwerkliche Ausbildung wertvolle Hilfestellung für den Alltag.
Bischof Thomas Kabore sprach bei seinem Besuch im vergangenen Jahr in Vilsbiburg stolz von 1300 erwachsenen Taufbewerbern in der neuen Pfarrei, die in einer vierjährigen Vorbereitungszeit meist von den Katechisten unterrichtet werden.
Da die Bauarbeiten in Korsimoogo zügiger vorangingen als geplant, fasste der Bischof schon damals ein konkretes Datum für die Einweihung der neuen Pfarrei ins Auge.
Die Einweihungsfeierlichkeiten am 15.August 2001 bedeuten aber nicht, dass alle notwendigen Gebäude fertig gestellt und vollständig eingerichtet sind. Die Seelsorger werden noch längere Zeit Meister der Improvisation sein müssen.
Bischof Kabore denkt daran, nach der Fertigstellung des Pfarrzentrums ein Schwesternhaus in Korsimoogo zu bauen und Ordensschwestern anzusiedeln, wie es in jeder Pfarrei seiner Diözese üblich ist. Die Ordensschwestern sind medizinisch sehr gut ausgebildet und ersetzen häufig den Arzt, der in Burkina Faso nur in größeren Städten zu finden ist. Bisher versorgt ein Arzt im Durchschnitt bis zu 60 000 Menschen.
Da die Kirche heute ihren Auftrag in der ganzheitlichen Versorgung der Menschen mit Körper, Seele und Geist sieht, wird der Bau eines Schwesternhauses und einer Krankenstation in Korsimoogo sicher kein Traum bleiben.
Stadtpfarrer Siegfried Heilmer und der Missionskreis danken allen Pfarrangehörigen, die dieses Partnerschaftsprojekt bisher so großzügig unterstützt haben, und hoffen auch weiterhin auf Spenden.
Diese können an das katholische Pfarramt Vilsbiburg über das Sonderkonto Korsimoogo mit der Nummer 30 67432 bei der Sparkasse Vilsbiburg, BLZ 743 50000, eingezahlt werden.

Martha Berger