Neues Urnenfeld auf dem Friedhof Vilsbiburg

Der Künstler Wolfgang Zeilbeck äußert seine Gedanken zu seinem Werk:

Die zweiteilige Plastik - aus Finsternis wird Licht - und - aus Tod wird Leben - besteht aus den Materialien Stahl, Glas, Edelstahl und Gold und steht rechts und links neben dem ersten von insgesamt 3 geplanten Urnenfeldern des Vilsbiburger Friedhofs.

In ihrer waagrechten Ausrichtung passt sie sich dem zukünftigen, lang gestreckten, schmalen Feld an und unterstützt die ruhige, die Zeit fast innehaltende Wirkung. Korrodierter Stahl und Glas sind die wesentlichen Materialien des Kunstwerks. Der rostrote Stahl stellt farblich eine Verbindung zu den Urnengräbern her und harmoniert mit dem Grün des Grases. Seine Oberfläche ist ein Symbol der Vergänglichkeit.

Vor dieser 2 cm dicken, senkrechten Stahlplatte schwebt ein Block aus Glas, der aus mehr als 80 übereinander gelegten, 6 cm breiten und 140 cm langen Glasstreifen, besteht. Durch sie dringt das Licht, bricht sich, oder wird reflektiert. Eine Wirkung, die manchmal an das Glitzern von entfernten Wasserflächen in der Sonne erinnert.

Durch das Glas erkennt man ein liegendes Kreuz, das aus der dahinter liegenden Stahlplatte ausgeschnitten wurde. Das liegende Kreuz verbindet die waagrechte Erstreckung der Erde, in der die Toten ruhen, mit der Senkrechten die zum Himmel weist.

Licht, das zentrale Thema des Kunstwerks, wird schließlich noch einmal in zwei Schriftzeilen aus vergoldeten Buchstaben thematisiert. - Aus Finsternis wird Licht - und - aus Tod wird Leben -, diese beiden Aussagen drücken sowohl Leidenserfahrung als auch christliche Hoffnung aus, die dem Trauernden Trost spenden sollen.

An den Wegen zu den Kreuzen stehen den Urnengräbern zugewandt noch zwei Würfel aus oxidiertem Stahl in denen jeweils eine rechteckige Vertiefung aus vergoldetem Edelstahl eingelassen ist. Dort befindet sich das Weihwasser, das schließlich über dem Goldgrund, der schon in der mittelalterlichen Malerei ein Symbol für das Göttliche Sein war, eine Höhung erfahrt, einen sinnlich nachvollziehbaren Bezug zu Gott.