KAB in Höhenberg
Vor einigen Tagen machte sich die KAB Ortsgruppe nach Höhenberg auf den Weg. Nach einem kurzen Abstecher in den hofeigenen Laden, in dem die Produkte auch zu kaufen sind, begann die eigentliche Führung durch die verschiedenen Arbeits- und Wohnbereiche. Zu Beginn bekamen die Besucher einen Überblick über die Entstehung der Lebensgemeinschaft. 1969 war der Beginn auf dem Einödhof mit 80 Tagwerk eigener landwirtschaftlicher Nutzfläche. 1970 begann dann die Hofgemeinschaft mit 5 Personen, von denen heute noch 4 davon in der Gemeinschaft wohnen. Hofgemeinschaft ist gleich Lebensgemeinschaft. Heute können bis zu 150 Behinderte in den Wohngemeinschaften und in den Höhenberger Werkstätten aufgenommen werden. 1993 wurden in Buchbach, sowie 1998 in Velden und in Remelberg eigenständige Wohngruppen geschaffen. Nur wer nicht mehr schulpflichtig ist, kann in diese Lebensgemeinschaft aufgenommen werden. Dort findet man neben Arbeit und Wohnen soziales Miteinander, in dem den leiblichen, seelischen und spirituellen Bedürfnissen der Bewohner Sorge getragen wird. Bei der Wahl des Arbeitsplatzes spielt der freie Wille des Einzelnen eine besondere Rolle. Dieses „Höhenberger Modell“ wird sich zeitgemäß und zukunftsorientiert weiterentwickeln. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Kochen, Reinigungsarbeiten können durch Unterweisung ausgeführt und erlernt werden. Nach diesen Informationen besichtigt man verschiedene Arbeitsstätten, so zum Beispiel die Wachszieherei, in der das ganze Jahr über Unmengen von Christbaumkerzen produziert und an die verschiedenen Märkte versandt werden. Die Choroi-Werkstatt begeistert besonders mit ihrer Fertigung von Musikinstrumenten, die Käserei mit ihrer Herstellung anspruchsvoller Vielfalt von Käsesorten, bis zum Verkauf im Handel, die Bäckerei mit handgefertigten Teigen von verschiedenen Brotsorten und hausgemachten Kuchen, die Gärtnerei mit ihren frischen Küchenkräutern und Gemüse, das für die Zubereitung der Speisen verwendet wird. Natürlich gibt es auch Tiere auf dem Hof. 30 Milchkühe sorgen dafür, dass der Nachschub an Milch für die Käserei gesichert ist. Auch die bekannte Höhenberger Biokiste zieht daraus ihren Nutzen. Zum Ende der Führung durften die Besucher noch einen Blick in ein Wohnhaus werfen. Die ansprechende Gestaltung von Küche und Essraum spielen beim täglichen Miteinander eine wichtige Rolle. Nach dieser Besichtigung warteten auf die Besucher noch Kaffe und selbstgebackener Kuchen.
Monika Kaspar |