KAB auf Besichtigungstour

 

 

 

In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk lud  die KAB Ortsgruppe Vilsbiburg  zu einer Besichtigung des Zisterzienserinnenklosters Seligenthal ein .Zu Beginn der Fahrt begrüßte die  1. Vorsitzende, Frau Wagenhofer die 28 Teilnehmer und den Präses der KAB Stadtpfarrer Peter König. Dieser führte aus, dass der Besuch des Klosters innerhalb der Diözesangrenzen Regensburgs stattfindet. Am Ziel angekommen erwartete Schwester Fidelis am Eingangsbereich die Gäste. Dort startete auch die ca. 2-stündige Führung durch die Klosteranlage. Erstes Ziel war die sogenannte Afra - Kapelle.  Hier erfuhren die Zuhörer viele geschichtliche Fakten, die mit der Gründung des Klosters und der  Kapelle  zu tun haben. So auch die Information, dass diese Kirche die älteste in Landshut sei und dem Heiligen Johannes des Täufers geweiht ist.  Erst in  jüngerer Zeit  kam es zur Grundsanierung dieser Kapelle. Die Holzfiguren an der Frontseite der Empore  wurden restauriert und  farblich neu gefasst. Sie zeigen das Stifterpaar und die mit ihnen verbundenen Personen. Entstanden sind diese Figuren zwischen 1320 und 1340.  Untrennbar mit der Afrakapelle und dem Kloster verbunden  ist die Herzogin Ludmilla von  Bogen.  Sie war die Gemahlin des letzten Grafen von Bogen und brachte viel Grundbesitz mit in die Ehe. Sowohl ihr Ehemann als auch die beiden Söhne starben im Krieg. Auch ihre zweite Ehe mit Ludwig dem Kelheimer endete mit der Ermordung ihres  Ehemanns auf der Donaubrücke. So wurde sie im  Alter von 61 Jahren zum zweiten Mal Witwe. Der Gedanke an ihre zwei verstorbenen Ehemänner und an ihren eigenen Tod ließ in ihr den Entschluss zur Klostergründung  reifen. 1232 gründete sie das Kloster Seligental als Frauenkloster des  Zisterzienserinnenordens.  Ludmilla starb  im Jahr 1240 . 1259 wurde die Abteikirche fertig und ihr Leichnam umgebettet. Ein Vermächtnis der Stifterin sind die Schwestern des Ordens auch heute noch verpflichtet. Sie sollen jeden Tag für die Gründerin und für die  Verstorbenen des Hauses Wittelsbach beten. Diesem Anliegen kamen auch die Besucher  gerne nach. In der Afrakapelle wurde mit Gebet und Gesang diesem Wunsch gerne entsprochen.

 

 

Durch den Kreuzgang gelangten die Besucher schließlich in die Abteikirche. Diese wurde zuerst im Romanischen Stil erbaut und später umgestaltet. Hier befindet sich auch die Grablege der Wittelsbacher.  Schwester  Fidelis erklärte die einzelnen Altäre  und  Bilder, mit denen die Kirche reichlich ausgestattet ist. Die Malereien sollten dem Betrachter den Blick in den Himmel eröffnen. Besondere Aufmerksamkeit zogen jedoch  die vielen Märtyrerfiguren in den Seitenaltären auf sich.

Mit dem Lied „Ihr Freunde Gottes all zugleich“  gedachte man auch diesen Heiligen.

Nach dieser interessanten Führung war es verständlich, auch über die gegenwärtige Situation des Klosters zu sprechen. Auch hier ist die Anzahl der Klosterschwestern rückläufig. Zurzeit sind es 42 Schwestern, von denen nur noch  insgesamt 5  in Kindergarten, Hort, Gymnasium und anderen schulischen Einrichtungen tätig sind.  Die Jüngste, der Ordensgemeinschaft ist 20 Jahre alt und die älteste Schwester 101 Jahre. Einigen Mitgliedern  der KAB war es ein Anliegen über den Umzug der Karmelschwestern nach Seligenthal mehr zu erfahren.

Schwester Fidelis betonte, dass die Vilsbiburger Schwestern  einen eigenen Bereich  bekommen, der ganz nach den  Bedürfnissen des Ordens gestaltet wird. Die Schwestern sind bei ihnen  sehr willkommen und   werden sich  gut aufgenommen fühlen. Eine besondere Begegnung hatte Pfarrer König am Rande der Besichtigung. Nach 17 Jahren traf er seine ehemalige Schülerin Schwester Ida wieder, die er in der Berufsschule als Religionslehrer unterrichtete. Sie ist im Orden für die Personalplanung  zuständig. Laut Schwester Ida arbeiten über 250 Lehrer und  Angestellte im Kloster.  Nebenbei ist sie aber auch noch, als gelernte Gärtnerin,  für die Pflege des Klostergarten zuständig. Leider zeigte ein Blick auf die Uhr, dass die eingeplante Zeit schon  längst  überschritten war und man sich auf den Heimweg machen musste.  Nach der Verabschiedung von Schwester Ida und Schwester Fidelis ging`s Richtung Vilsbiburg. In Geisenhausen machte man noch Halt zu einer bayrischen Brotzeit, bevor es endgültig nach Hause ging.