"Schritt für Schritt wird man frei"

Pfarrer König referierte vor über 50 Gästen zum Thema "Pilgern"

 

 

Ganz offensichtlich hatte der Frauenbund, bei der Themenauswahl für den gemeinsamen Abend der drei kirchlichen Vereine, genau das richtige Gespür - über 50 Frauen und Männer waren nach dem Abendgottesdienst ins Pfarrheim gekommen, um sich mit  Pfarrer König auf eine virtuellen Pilgerreise zu begeben. Bevor die Gäste Bilder von der diesjährigen Lourdes-Pilgerreise genießen durften, ging Pfarrer König mit überaus emphatischen Worten auf das vorgegebene Thema: "Pilgern - Beziehungspflege zwischen Gott und Mensch" ein. Das Kirchenlatein bezeichnet "Pelegrinus" als eine Person die aus religiösen Gründen in die Fremde geht - zu Fuß oder auch unter Verwendung eines geeigneten Transportmittels. Der Anlass zu einer Pilgerfahrt kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Die Erfüllung eines Gelübdes, religiöse Vertiefung, die Bitte um Hilfe bei Krankheit und Gebrechen oder die Abstattung einer Dankesschuld. Nachdem das Wer und Warum für eine Pilgerfahrt geklärt waren, stand noch die Frage nach dem Wohin im Raum. Zog es Pilger im vierten Jahrhundert noch nach Jerusalem, in die Stadt in der Jesus gelebt hatte, erlangten in späteren Jahren die Grabstätten der Apostel Petrus und Paulus in Rom große Bedeutung. Ab dem neunten Jahrhundert zählte Santiago de Compostela zu den begehrten Pilgerzielen, vor allem wegen seines weitgespannten, von Klöstern betreuten, Herbergennetzes. Zur Zeit der Reformation wurden Pilgerreisen mit dem Ablasshandel gleichgestellt und waren verpönt. Martin Luther nannte das Pilgern "Narrenwerk" und warnte Jakobspilger "lauft nicht dahin, denn man wisse nicht, ob dort der heilige Jakob begraben liegt oder ein toter Hund". Santiago de Compostela hat diese Aussage nicht geschadet, besonders in den letzten Jahren wurde der Jakobsweg sozusagen neu entdeckt. Aber 1858 bekam der spanische Wallfahrtsort Konkurrenz, im französischen Lourdes hatte die vierzehnjährige Bernadette Soubirous nahe der Grotte Massebielle mehrfach Erscheinungen einer weiß gekleideten Frau, die sich gegenüber dem Mädchen als "die unbefleckte Empfängnis" offenbarte. Bald wurde neben der Grotte eine Kirche errichtet - und heute zählt Lourdes zu den weltweit meistbesuchten Wallfahrtsorten. Pfarrer König, der mittlerweile 60 Mal in dem Pyrenäenstädtchen war, berichtete von den vielen Wunderheilungen und von der Faszination, die den Gnadenort umgibt. Belegen konnte er diese Tatsache mit einer ganzen Reihe von Bildern, die vielleicht den einen oder anderen Zuhörer bewogen haben, selbst über eine Pilgerreise nachzudenken.

 

Evelyne Betz

 

 

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sich auf der Internetseite der Pfarrei unter "Pilgerreisen 2018" informieren:

Pfarrer König begleitet vom 2.4. bis 6.4. in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Pilgerbüro eine Flugreise nach Apulien "Auf den Spuren Pater Pios" und vom 3.9. bis 6.9., ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Pilgerbüro, eine Pilgerfahrt nach Lourdes.