Marktfrauenfasching beim Frauenbund

Überschaubarer Besuch - aber eine super Veranstaltung

 

 

Mit einem wirklich sehenswerten, buntem Faschingsprogramm wollte der Frauenbund dieses Jahr - an einem Freitag, wegen dem Ausschlafen - viele "Marktfrauen" ins Pfarrheim locken. Aber leider hielt sich der Andrang einmal mehr in Grenzen. Dabei hatten sich die aktiven Frauen unter der Regie von Anna Brams so viel Mühe gegeben: Der Saal war toll dekoriert, lustige Sketche und Tänze wechselten sich ab, es gab erstmals eine Cocktailbar - und leere Tische.

 

 

Warum das Interesse in den letzten Jahren immer mehr nachlässt, konnte nicht so ganz ergründet werden. Ein Grund ist der relativ hohe Altersdurchschnitt der Mitglieder und die grassierende Grippewelle, aber das allein ist sicher nicht schuld, dass der berühmte Frauenbundfasching immer mehr ein kleiner Faschingsabend wird. Aber wie auch immer, die anwesenden Mitglieder und Gäste hatten ihren Spaß und haben gemeinsam mit Stadtpfarrer Peter König und Pfarrvikar Pater Robin einen lustigen Abend verbracht und nachdem der Frauenbundchor musikalisch erklärt hatte "Was eine Frau im Fasching träumt", konnte Anna Brams, als die Faschingsverantwortliche vom Führungsteam, die Frauen zum ersten Tanz aufs Parkett bitten.

Dann hatte ein Trupp Marktfrauen allem Anschein nach die Orientierung verloren und den Pfarrsaal mit dem Wochenmarkt verwechselt. Zum Song "Her mit meine Henna" boten die Frauen (Plastik) Geflügel und Ostereier an. Nachdem alle bunten Eier verteilt waren, durfte Heidi's Tanzgruppe ihr Können mit dem bayerischen "Fensterltanz" beweisen, im Lauf des Abends folgte ein irischer Tanz und zu vorgerückter Stunde ein Line-Dance zu "Let's Twist again".

 

 

 

Mittlerweile hatten die ersten Faschingsbesucherinnen die Cocktailbar entdeckt und die vier Bardamen - lauter Neulinge in dem Geschäft - hatten alle Hände voll zu tun, um die angebotenen Cocktails möglichst fachmännisch herzurichten. Dem Vernehmen nach ist ihnen das recht gut gelungen, zeitweise war die Bar regelrecht belagert.

 

 

Nachdem Faschingsurgestein, Trudl Bauer, alle wichtigen Ereignisse des letzten Jahres äußerst kritisch kommentiert hatte, drängten sich weinende Frauen in den Saal. Scheinbar hatte eine aus ihrer Mitte einen schlimmen Verlust hinnehmen müssen. Nach vielem Schluchzen und lautem Wehklagen stellte sich heraus, dass nach zwanzig gemeinsamen Jahren, der geliebte Thermomix seinen Geist aufgegeben hatte. Strapaziös für die Lachmuskeln war der anschließende "Rollator-Tanz". Zu den Klängen von "Theo, wir fahr'n nach Lodz" schleppten sich, krumm und steifbeinig, acht "alte" Damen samt ihrem Rollator in den Saal. Allerdings wurden die "alten Frauen" zu der Musik von Bill Haley's "Rock around the Clock" sehr schnell putzmunter und aktiv und tanzten mit ihren Gehhilfen wie die Wilden durch den Pfarrsaal.

 

 

 

Unspektakulär als "heitere Einlage" angekündigt, begann einer der Höhepunkte des Frauenbundfaschings. Evi Frantzok betrat, im dunklen Anzug und mit weißer Perücke, ganz unverkennbar als "Pfarrer Kaiser" den Saal, gefolgt von einer "Pfarrangehörigen" die eine Katze taufen lassen wollte. Als sich nach der ersten Empörung herausstellte, dass es für die Katzentaufe eine Geldspende von 10.000 Euro geben würde, war "Pfarrer Kaiser" schwer in der Bredouille. Wieviel Pfarrhof könnte man mit so viel Geld wohl restaurieren? Die Katzentaufe wurde vollzogen - und "Pfarrer Kaiser" wurde zum Bischof einbestellt. Hannelore Eichner als gestrenger Bischof, konnte angesichts der großzügigen Geldspende nicht sehr böse sein, und verordnete nur ein absolutes "Kuchenverbot während der Fastenzeit" verbunden mit dem Hinweis - vielleicht könnte man die Katze ja auch noch Firmen lassen. Pfarrer König nahm den Sketch mit Humor und stellte sich für's Foto gleich neben sein Double.

 

 

 

Der Abend war schon weit fortgeschritten, als ein "Knieballett" angekündigt wurde. Was sich so bescheiden anhört, war eine tolle Darbietung von acht paar auf Mann und Frau geschminkten Beinen, die zu den Klängen vom Radetzky-Marsch "tanzten". Die Knieballerinas erhielten so viel Applaus, dass sie auch eine Zugabe bewilligten. Bevor es nach Mitternacht endgültig ans Aufräumen ging, gaben Heidi Rath und Gisela Wagner noch das Lied "Mei Mo' ist heit z'wider" zum Besten - und alle waren sich zum Schluss einig: Es war ein toller Faschingsabend.

 

Evelyne Betz

 

P.S.:

Beim Seniorennachmittag, am 22. Februar zeigt der Frauenbund nochmal das komplette Faschingsprogramm. Einlass ist ab 12.30 Uhr, Beginn um 13.30 Uhr. Es gibt wie gewohnt Kaffee und Krapfen und jede Besucherin/Besucher bekommt ein Gratislos für die lustige Faschingstombola.