Handarbeit und ökologische Bewirtschaftung

Frauenbund genoss ländliches Idyll auf Aster's Holunderhof

 

 

Vilsbiburg. Sommerzeit ist Reisezeit. Der Ausflug der Frauenbundfrauen nach Westerndorf zum Holunderhof Aster war zwar auf einen halben Tag begrenzt, bestätigte jedoch die Redewendung „klein aber fein“. Hof-Cafe, Hofladen, die Holunderplantage und vor allem das kompetente und nette Ehepaar Aster begeisterten die Vilsbiburger Ausflüglerinnen.

 

 

Überaus freundlich wurden die Frauenbundfrauen samt mitreisenden Gästen vom Ehepaar Martina und Franz Aster in Westerndorf, Marktgemeinde Wallersdorf begrüßt. Nachdem ausgerechnet bei der Ankunft am Holunderhof die Hitzeperiode mit einem kräftigen Regenguß zu Ende ging, wurde das vorgesehene Programm kurzer Hand umgeplant und zur Einstimmung im gemütlichen Hofcafe den hausgemachten Torten zugesprochen.

Nach einer Stunde hatte sich der Wettergott wieder die Sonne an den Himmel gehängt und zusammen mit Franz Aster machten sich die Vilsbiburgerinnen zu der ältesten der drei Holunderplantagen auf. Franz Aster erzählte, wie sich bereits seine Eltern in den 60iger Jahren mit dem Anbau von Erdbeeren für Sonderkulturen entschieden hatten. Die ersten Zucht-Holunder-Stauden holten sich Xaver und Mechthilde Aster 1988 aus der Steiermark. Sohn Franz setzt seit fast zehn Jahren nur noch auf den Holunderanbau und auf Direktvermarktung. Auf einer Fläche von 1,3 Hektar fühlen sich bei den Aster's rund 1.200 Holunderbäume wohl. Dank seiner reichen Erfahrungen referiert Franz Aster mittlerweile in ganz Bayern über den „Alleskönner Holunder“ und seine Verwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten in der Küche und als Heilpflanze.

 

 

Die nahezu ausschließliche Handarbeit auf dem Feld beginnt für die Holunderbauern bereits Ende Februar. So früh im Jahr müssen die Sträucher  zu Bäumen erzogen, ausgeschnitten oder verjüngt werden. Mitte Mai werden dann 200 bis 300 Kilogramm Blüten gepflückt und in der hofeigenen Küche verarbeitet Ehefrau Martina die Blütenernte zu Sirup, Gelee, Sekt, Tee, Likör oder Essig. Die Beerenernte beginnt Ende August. Die Dolden mit den schwarzen „Kügelchen“ werden zu 100-prozentigem Holundersaft, dem sogenannten Muttersaft, gepresst und zum Teil zu leckeren und gesunden Holunder-Spezialitäten weiterverarbeitet. Immer donnerstags und freitags ist Aster's Hofladen geöffnet und man beziehungsweise frau findet je nach Saison neben den Holunderprodukten auch eine reiche Auswahl regionaler Erzeugnisse aus den Obst- und Gemüsegärten der benachbarten Landwirte.

Ökologische Bewirtschaftung ohne chemischen Pflanzenschutzmittel ist eine Lebensregel für die Aster's, die ihren Hof - trotz der vielen Arbeit -  in ein geruhsames und romantisches Plätzchen verwandelt haben. Ausflüglern bietet sich von der Südseite des Hofes und besonders auf Höhe der „alten“ Plantage ein fantastischer Fernblick in das Isartal und den Gäuboden bis hin zum Bayerischen Wald. Eigentlich kein Wunder, dass sich der Holunderhof Aster zu einem beliebten Ausflugsziel - mit Einkaufsmöglichkeit - entwickelt hat. Die Frauenbundfrauen haben den Aufenthalt bei einem abschließenden Gläschen Hugo oder Holunderschorle auf jeden Fall sehr genossen.

 

 

Evelyne Betz