Monatsabend des Frauenbundes  - Vortrag Hospiz

Einmal im Monat treffen sich die Fauenbundfrauen zu einem meist themengebundenen Monatsabend. Im Monat November war Jerry Valentin zu Gast, der von Anna Brams begrüßt wurde. Jerry Valentin, der als Hospizseelsorger, die spirituelle Begleitung der Bewohner im Hospiz übernommen hat, stellte seine Arbeit im Hospiz vor. Das Hospiz in Vilsbiburg war die erste stationäre Einrichtung dieser Art in Niederbayern. Vor zehn Jahren wurde es eröffnet. Das Hospiz in Vilsbiburg steht schwerstkranken und sterbenden Menschen offen, wenn eine Betreuung zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen nicht mehr möglich und eine Betreuung rund um die Uhr notwendig ist. Palliativ Care - Pflegekräfte sorgen für die Hospizbewohner. Das Wort „Hospiz“ erschreckt viele Menschen – wird es mit Sterben verbunden. Doch wenn man auf seine Herkunft schaut, kommt der Begriff aus dem Lateinischen und geht zurück auf „hospitare“ = beherbergen. Im Mittelalter waren Hospize Beherbergungs­stätten für Reisende und Pilger, Menschen auf dem Weg an ein neues Ziel. Auf Reisen erkrankten Menschen, manche so schwer, dass sie auf ihrer Reise verstarben. So wurde das Wort „Hospiz“ schließlich zu einem Begriff  für einen Ort, an dem Kranken und Sterbenden geholfen wird. Ein zweiter in diesem Zusammenhang verwendeter Begriff verbreitet mit „palliativ“ ähnlich viele Ängste. Auch hier standen die Lateiner Pate, das Wort „pallium“ = bedecken, einhüllen hat eigentlich etwas Tröstliches an sich. Erst recht, wenn es gemeinsam mit dem aus dem Englischen stammenden Wort „care“ = sorgen verwendet wird. Palliative Care heißt also, am Ende eines Lebens jemanden in den Mantel der Fürsorge einzuhüllen und ihm mit vielen Unter­stützern die verbleibende Zeit so lebenswert wie möglich zu gestalten. Daran sind verschiedene beruflich oder ehrenamtlich tätige Menschen beteiligt. Familie und Freunde der Betroffenen können ihre Angehörigen begleiten und finden auch selbst Unterstützung. „Für manche ist es wirklich sehr schwer, hierher zu kommen“, weiß Jerry Valentin nur zu gut. Viele quält die Frage nach dem Warum. Die Menschen sterben so verschieden, wie sie leben.“ Als Seelsorger kümmert er sich um die Bewohner des Hospizes, wenn sie das wollen. Er hört ihnen zu, hält ihre Zweifel aus, ihre Wut, ihre Trauer. „Es ist kein Haus der Betrübnis. Hier wird gelebt. Sehr intensiv sogar.“ Man handle hier auch nach dem Grundsatz: „Nicht dem Leben mehr Tage, aber den Tagen mehr Leben geben.“ Nach dem sehr beeindruckenden Abend dankte Beate Hafeneder vom Frauenbund-Führungsteam für den Informativen Vortrag und übergab zusammen mit Maria Lorenz und Anna Brams 500 Euro Spende für den Vilsbiburger Hospiz Verein e.V..

Irmgard Sattler