Hasenöhrl und frische Kiache

Frauenbundfrauen besuchten Marianne Tausend

 

 

Es ist allgemein bekannt, dass Fasching und frische Küchel besonders gut zusammen passen. Deshalb stand für die Frauenbundfrauen gleich zu Beginn des neuen Jahres ein Kochabend für Schmalzgebackenes im Terminkalender. Knapp zwanzig Frauen hatten sich auf dem Hof von Marianne Tausend in Plaika eingefunden um sich von der Seniorbäuerin in die Kunst des "Kiachebackens" einführen zu lassen.

 

 

Nach einem Schnapserl zur Lockerung stand Hefeteigrühren auf dem Programm oder wie es auf gut Bayrisch heißt "den Toag guad abschlag'n". Während der vorbereitete Küchelteig, warm eingehüllt, sein Volumen vergrößerte, wurden unter Anleitung von Marianne Tausend Hasenöhrl gebacken. Frisch aus dem Frittierfett und mit Zimtzucker bestreut konnte das leckere Gebäck gleich an Ort und Stelle probiert werden, bevor es mit dem "Kiachebacken" weiter ging. Die Seniorbäuerin hatte für ihre aufmerksamen Gäste jede Menge guter Tipps parat, damit das bayerische Traditionsgebäck auch einer ungeübten Bäckerin beim späteren Selbstversuch zu Lob und Ehre gereicht.

 

 

Mit Interesse wurden Marianne Tausends Ideen zur Kenntnis genommen, wie der normale Küchelteig mit geraspelten Äpfeln oder mit Milchreis abgewandeln kann. Soll es zum Beispiel Apfelküchel geben, dann muss der Teig  zum Reckteck ausgerollt und mit Apfelstiften belegt zu einer Rolle geformt werden. In Scheiben geschnitten kommt die Apfelvariante zuerst ins heiße Fett und nach dem Backen in eine Zimtzucker-Mischung. Für die  Reisküchel mischt man einfach zu einem Pfund Teig zwei große Eßlöffel gekochten Milchreis. Aus diesem Teig werden kleine Striezel geformt, die nach einer Wärmepause ebenfalls ins heiße Fett kommen und sich anschließend in einem Zuckerbad wälzen dürfen. Alle drei Varianten von dem deftigen Schmalzgebäck schmecken - am besten noch lauwarm - als Dessert, zum Kaffee oder einfach zwischendurch.

Reichlich versorgt mit Backrezepten, guten Tipps und Kostproben für die Ehemänner, machten sich die künftigen "Kiachespezialistinnen" auf den Heimweg.

 

 

Evelyne Betz