Kerzen, Hortensien und Glaskunst

Frauenbundfrauen genossen Herbstausflug ins Rottal

 

 

Das Gärtnern, speziell das Betreuen von Blumen und Blüten, und das Dekorieren ist immer schon eine sehr weibliche Domäne. Mit dem Beginn der trüben Herbsttage tritt zudem das Bedürfnis, Haus und Wohnräume mit Kerzen zu schmücken bei vielen Frauen verstärkt zu Tage. Reichlich Gründe warum der angebotene Frauenbundausflug zur Kerzenfabrik Kopschitz und zum Hortensienfachbetrieb Alt, trotz anfänglich zögerlicher Anmeldung auf großes Interesse stieß.

 

 

Bei Kopschitz in Rottalmünster stand nicht nur der Werksverkauf auf dem Besuchsprogramm, interessiert hörten die Frauen den Erklärungen beim Rundgang durch die Fertigungshallen zu. Mitarbeiter Helmut Bader stellte zu Beginn der Besichtigung den mittlerweile über 200 Jahre alten Familienbetrieb in einem kurzen Film vor. Die Firma wurde 1810 in Troppau im Sudetenland, dem heutigen Tschechien gegründet. Nach einer Familie Hadwiger übernahm ein Eduard Kopschitz 1882 die Kerzenfabrik und heute wird das, nach dem zweite Weltkrieg in Rottalmünster neu aufgebaute Familienunternehmen, von den Brüdern Dr. Alexander Kopschitz und Dipl.Ing. (FH) Christian Kopschitz in fünfter Generation geführt.

 

 

Mit zirka 100 Mitarbeitern und einem Herstelllungsvolumen von bis zu 300.000 Kerzen pro Tag zählt Kopschitz zu den größten Kerzen-Herstellern Deutschlands. Kopschitz-Kerzen findet man nicht nur europaweit in den Verkaufsregalen, sie werden bis nach Amerika und Kanada exportiert.

Kopschitz ist unter den Kerzenherstellern ein etablierter Name, der besonders für seine Produktqualität bürgt. Die Firma ist Mitglied im Verband deutscher Kerzenhersteller und Gründungsmitglied der Gütegemeinschaft Kerzen (RAL).

Bei Tests liegen Kopschitz-Kerzen meist auf den ersten Plätzen: Sie rußen nicht, sie tropfen nicht, der Docht ist ideal gebogen und der Schwefelgehalt liegt bei weniger als zehn Milligramm pro Kilo.

 

 

Neben ganz normalen Gebrauchskerzen und jeweils aktuellen Trendkerzen beinhaltet das Kerzenprogramm von Kopschitz auch klassische Altarkerzen. Diese Kerzen, aus 100 Prozent Ceresin Wachs mit einem zehn prozentigen Bienenwachsanteil wurden speziell für Kirchen entwickelt und entfalten ihre volle Brennqualität in hohen und kühlen Räumen.

Beim Rundgang durch die Produktionsstätten in Rottalmünster hatten die Frauen reichlich Gelegenheit den Wachsbildnerinnen über die Schulter zu schauen und sie bekamen eine kleine Vorstellung von den Anforderungen die der handwerkliche Beruf "Kerzenhersteller/in" an Auszubildende stellt.

 

 

 

Fachwissen, aber auf einem ganz anderen Gebiet vermittelte der Vortrag "Leidenschaft Hortensien". Nach reichlich süßen Sünden im Glashauscafe der Spezialgärtnerei Alt, stand die Chefin, Christine Alt, den Frauen mit einer Powerpointpräsentation zur Verfügung. Im Verlauf ihres Vortrags erfuhren die Hobbygärtnerinnen alles Wissenswerte über Hortensien: Wie Stecklinge vermehrt werden können, welche Ansprüche die schönen Blumen an den Standort stellen, welche Pflege sie erwarten, wann und wie man die Sträucher zuschneidet und, ganz wichtig, wie man beziehungsweise frau, die Hortensien gut über den Winter bringt. Geduldig beantwortete Christine Alt beim Rundgang durch Gewächshäuser und Freigelände alle individuellen Fragen und gab jede Menge wertvolle Tipps, damit alle neuerworbenen Hortensien in Vilsbiburg genauso prachtvoll gedeihen, wie im Museumsgewächshaus in Hartkirchen.

 

 

Weil bis zum geplanten Abendessen beim Forstner in Rimbach noch ein Zeitüberschuss zur Verfügung stand, entschieden sich die Frauen zu einem spontanen Stopp bei einem Werksverkauf für Glaskunst. Demnächst können muranoglasbunte Glocken, Flammen und Vögel vor dem einen oder anderen Haus bewundert werden.

 

 

Evelyne Betz