Frauenbund-Bezirkstag im Pfarrheim

Vier Realschüler stellten Schulprojekt über Vilsbiburger Tafel vor

 

 

Jeweils im Frühjahr und im Herbst lädt der Frauenbund-Diözesanbezirk Vilsbiburg die Führungskräfte aller angegliederten Zweigvereine zum Bezirkstag in das Pfarrheim Sankt Josef ein. Die Stellvertretende Bezirksvorsitzende Hannelore Eichner konnte neben Vorstandsmitgliedern aus dreizehn Zweigvereinen auch Bezirksbeirat, Pfarrer Josef Vilsmeier begrüßen.

 

Pfarrer Vilsmeier hatte als Einführung eine Meditation zum Thema "Gottesbilder" vorbereitet, die er mit der provokanten Frage begann: "Stellen wir uns Gott als den großen Zauberer vor der unsere Wünsche erfüllen soll oder eher als den Weltpolizist der einen Gummiknüppel hinter dem Rücken versteckt ?" Beide Vorstellungen, so der Pfarrer, werden Gott nicht gerecht. Gott ist vielmehr der gute Hirte. Er schaut nicht wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn zu lesen ist auf Schuld und Sünde, er verzeiht und reicht die Hand zur Versöhnung. 

Ein großzügiger Zeitrahmen wurde den nachfolgenden Tätigkeitsberichten der einzelnen Zweigvereine zugestanden. Dieser Gedankenaustausch bietet  Ideen und Anregungen für die Teilnehmerinnen und ist entsprechend beliebt.

 

 

Während der kurzen Kaffeepause waren dann weitere Gäste im Pfarrheim eingetroffen. Die Leiterin der Vilsbiburger Tafel, Simone Kappeler hat vier Realschüler mitgebracht, die den Frauen ihr Schulprojekt "Ich und andere - Ich für andere" vorstellen wollten.

Markus Buchner, Patrick Gutsche, Lukas Rundbuchner und Sarah Wagenbauer - alles Schüler der Klasse 9 F hatten sich als Thema für ihr Projekt die Vilsbiburger Tafel ausgesucht und was sie im Rahmen ihrer Recherchen zusammen getragen hatten, stellten sie in einer Power-Point-Präsentation vor. Leider machte der mitgebrachte Laptop Schwierigkeiten und die jungen Leute mussten die vorbereiteten Grafiken mündlich erklären und das meisterten sie auch ganz souverän.

Sie berichteten ihren aufmerksamen Zuhörerinnen, dass es die Idee "überschüssige" Lebensmittel bei den Tafeln zu sammeln und anschließend an Bedürftige zu verteilen, seit mittlerweile zwanzig Jahren gibt. Flächendeckend über ganz Deutschland verteilt existieren zur Zeit etwa 900 Tafeln für die 50.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer arbeiten. Die Zahl der Bedürftigen, die diese Hilfe in Anspruch nehmen liegt bei 1,5 Millionen Menschen von denen circa 30 Prozent Kinder und Jugendliche sind. Die Realschüler erzählten, wie die gesammelten und gespendeten Lebensmittel bei der Vilsbiburger Tafel sortiert und vorbereitet werden und wie ein Ausgabetag abläuft. Und sie berichteten davon, dass sie - selbst wohlbehütet aufgewachsen - niemals vermutet hätten, das es so viele Menschen gibt, denen das nötigste zum Leben fehlt. Die Frauen aus den verschiedenen Zweigvereinen waren sehr berührt, als das Mädchen der Gruppe erzählte: "Angesichts der offensichtlichen Bedürftigkeit bei einem Ausgabetag, habe ich mich geschämt, mein neues Handy aus der Tasche zu nehmen, wenn die Menschen neben mir nicht einmal ausreichend Lebensmittel kaufen können". Die vier Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, werden soweit es ihre Zeit erlaubt auch nach Abschluss ihrer Projektarbeit, in Kontakt mit der Vilsbiburger Tafel bleiben und im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitarbeiten.

Mit einer Vorschau auf die nächsten Termine, unter anderem auf den Vortrag "Saubere Ernte - Mavuno Safi" der am 13. März um 19.30 Uhr im Pfarrheim  Sankt Josef stattfindet, endete der Bezirktag.

 

Evelyne Betz