Pfarrgemeinde Korsimoogo wächst weiter

Optimismus ist ungebrochen - Priester sind auch landwirtschaftliche Entwicklungshelfer

Vor drei Jahren hat die Pfarrgemeinde sich entschlossen, sich an einer Pfarreineugründung in Korsimoogo, im Norden des westafrikanischen Landes Burkina Faso, zu beteiligen. Ein geistiges Zentrum für 44 Dörfer mit mehr als 44 000 Einwohner soll in der Diözese Kaya entstehen. Die Pfarrgemeinde beteiligt sich mit etwa 30000 Euro an den Baukosten. Mittlerweile sind schon viele Dinge auf den Weg gebracht worden: Ein Priesterwohnhaus mit Küche und Versammlungsräumen, kleine Verkaufsläden, ein Schwesternhaus mit einer Kranken- und Sozialstation sind am Entstehen. Immer wieder wird die Pfarrgemeinde über den Fortschritt der Bauarbeiten und die Arbeit der drei Priester informiert.

"Dieses Mal habe ich mich bemüht, Ihnen, liebe Christen von Vilsbiburg, einen langen Brief zu schreiben, da ich aus Ihren Briefen bemerkte, dass Sie das wünschen", so der junge Abbé Nikiema der Partnerpfarrei der Pfarrgemeinde Korsimoogo. In seinem Brief möchte er die Vilsbiburger Pfarrgemeinde teilnehmen lassen am pastoralen Leben der neugegründeten Pfarrei mit ihren vielen Dörfern und Außenstationen.
Abbé Nikiema erzählt über ein schönes Osterfest, an dem 130 Erwachsene, davon 41 Männer und 89 Frauen, getauft wurden. Zusätzlich erklärten 11 Männer und 41 Frauen den Wunsch, Christen zu werden und in die katholische Kirche eintreten zu wollen. Diese bereiten sich nun in einem vierjährigen Katechumenkurs auf die Taufe vor.
Alle Priester waren nach dem Osterfest erschöpft und müde, aber sie mussten sofort im Rahmen eines Alphabetisierungsplans witer arbeiten, der von der katholischen Organisation für Entwicklung und Solidarität finanziert wird. Dabei wurden in acht verschiedenen Dörfern Zentren für die Alphabetisierung eröffnet. An diesen Kursen nehmen 240 Männer, Frauen und Kinder teil. Viele Menschen sind noch Analphabeten. "Wenn jemand nicht lesen und schreiben kann, kann er sich auch kein Wissen aneignen, wie man viele Dinge im Sinne der Entwicklung des Landes tut", so der Abbé.
Wie viele andere Priester in Afrika betätigt sich Abbé Nikiema auch als landwirtschaftlicher Entwicklungshelfer. Er versucht, den Menschen in einer fundierten Ausbildung zu lehren, bessere Ernteergebnisse zu erzielen und durch technische Methoden den Boden effektiver zu bearbeiten.
Der junge Priester berichtet auch über seine Teilnahme an einem Fortbildungskurs zum Thema "Erzwungene Ehe". In Westafrika sei es noch immer Tradition, dass die Eltern ihre Töchter schon im Alter zwischen sieben und zehn Jahren einem Mann zur Ehe versprechen. Diese jungen Mädchen werden dann gezwungen, den unbekannten Mann zu heiraten, falls sie nicht durch Weglaufen ihrem Schicksal entkommen.
Die christlichen Kirchen bemühen sich, diesen traditionellen Weg zu ändern und den jungen Mädchen die freie Entscheidung der Partnerwahl zuzugestehen.
Im März, mitten in der Trockenzeit, herrschte in der Gegend um Korsimoogo eine Meningitis-Epidemie. Abbé Nikiema berichtet  von vielen Kindern, die an dieser Krankheit starben. "Das Gesundheitsministerium schickte zwar Impfstoff, aber er war nicht gut genug", schreibt der junge Priester traurig. Im April kam dann der ersehnte Regen und mit ihm die Hoffnung auf eine gute Ernte.
"Ich bin glücklich, mein Englisch aufgefrischt zu haben, dass ich den Kontakt zu Ihnen ausbauen kann. Wir Priester aus Korsimoogo grüßen die ganze Pfarrgemeinde Vilsbiburg."

Martha Berger

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